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3.3. | Verschiedene Arten von Kraftwerken |
Im Großen und Ganzen werden die verschiedenen Wasserkraftwerke in große (mehr als 1 MW) und kleine (weniger als 1 MW) Werke unterschieden.
Gletscherkraftwerk
An dem tiefsten Punkt eines Schmelzwassersees wird eine Bohrung vorgenommen, um dort eine Pipeline zum Kraftwerk installieren zu können. Diese Bohrung hat den weiteren Effekt, dass auch im Winter genügend Schmelzwasser zur Energiegewinnung zur Verfügung steht, da die Oberfläche des Gewässers zufriert.
Nachdem das Wasser aus dem See entnommen wurde, gelangt es in das Kraftwerk, in dem es eine Turbine antreibt und den Strom produziert.
Laufwasserkraftwerk
Diese Kraftwerke werden häufig zur Grundstromversorgung genutzt, da sie geringe Betriebskosten benötigen und ferngesteuert werden können. Laufwasserkraftwerke sind zwar in der Anschaffung ziemlich teuer, machen diesen Preis aber wieder gut durch deren lange Laufzeit.
Laufwasserkraftwerke benötigen keine hohe Fallhöhe und werden deshalb gerne an Flüssen zur Wasserregulierung benutzt.
Speicherkraftwerk
Wie es in dem Namen bereits herauszulesen ist, kann dieses Wasserwerk Wasser „speichern“. Wenn in einer Zeitperiode nicht viel Energie benötigt wird, kann das Wasser in einem Sammelbecken gesammelt werden. In Zeiten, wo mehr Energie benötigt wird, können die gespeicherten Wassermassen gebraucht werden.
Pumpspeicherkraftwerk
sind eine Untergruppe der Speicherkraftwerke. Wenn ein geringer Stromverbrauch vorhanden ist, wird das überschüssige Wasser in ein höhergelegenes Speicherbecken gepumpt und bei Bedarf in Anspruch genommen. Die Pumpspeicherkraftwerke werden nur bei Bedarf eingesetzt.
Kleinwasserkraftwerke
Hierbei handelt es sich technisch gesehen um kleine Speicher – und Laufwasserkraftwerke. Meist sind diese Wasserwerke an Stellen zu sehen, wo es nur geringe Fallhöhen oder geringe Wassermengen für die Energiegewinnung vorhanden sind.
Die spezifischen Investitionskosten für ein Kleinwasserkraftwerk beträgt zwischen 4.000 und 6.000 € pro kW. Weitere Kosten sind von Größe, Umgebung und Umweltschutzmaßnamen abhängig.
Gezeitenkraftwerke
Diesen Begriff kennen wir alle aus dem Fernsehen. Aber was heißt das eigentlich und wie funktionieren sie? Es gibt bisher drei Formen von Gezeitenkraftwerken: Seeschlange, Wellendrache und Limpet (Napfschnecke).
- Napfschnecke: Das erste Gezeitenkraftwerk der Welt. Es funktioniert, indem Luft zwischen einer Welle und einer Betonwand komprimiert wird und dadurch wird eine Wells-Turbine angetrieben.
- Wellendrache: Über eine Rampe wird Wasser durch die Kraft der Wellen in ein Reservoir geleitet und von dort strömt es durch Niederdruckturbinen raus ins Meer.
- Seeschlange: Die Seeschlange ist ein riesiger Schlauch, in dem sich hydraulische Zylinder mit Gliedergelenken befinden. Diese geben dann die Wellenbewegung über eine Spezialflüssigkeit an Generatoren weiter, die dann Strom erzeugen.
Mit Gezeitenkraft kann man bis zu 15 % des Weltenergiebedarfs decken.
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