… auf den Menschen

Der Mensch stellt (meist) das Endglied in der Nahrungskette dar. Wir machen uns die Umwelt zu eigen und nutzen sie u. a. als Nahrungsquelle. Das setzt jedoch voraus, dass die Rohstoffe, auf die wir zurückgreifen, von einwandfreier Qualität sind und unserem Organismus nicht schaden.

Mikroplastik

Ob im Wasser, in der Luft, dem Eis oder Boden – in diversen Ökosystemen und Lebewesen wurden bereits kleinste Kunststoffpartikel nachgewiesen, das sogenannte Mikroplastik. Der Mensch gelangt somit täglich unweigerlich in Kontakt mit Kunststoffen. Im Schnitt nimmt ein Mensch pro Woche fünf Gramm Mikroplastik zu sich: ungefähr das Gewicht einer Kreditkarte. Da sich insbesondere Mikroplastik über alle Elemente verbreitet, kann sich der Mensch der Aufnahme kaum entziehen.

Schadstoffe

Darüber hinaus geben Kunststoffprodukte auch im unmittelbaren Einsatz durch den Menschen Stoffe an ihre Umwelt ab. So werden bei der Herstellung u. a. Weichmacher, fluorierte Verbindungen für Outdoor-Imprägnierung sowie Flammschutzmittel eingesetzt. Während des Gebrauchs können sich gesundheitsschädliche und als flüchtig geltende Schadstoffe im Hausstaub und der Innenraumluft anreichern und vom Menschen über die Atmung aufgenommen werden. Kinder sind dabei am höchsten belastet: durch den höheren Stoffwechsel und die höhere Luftaufnahme bezogen auf das Körpergewicht.

Während der Verbrennung von sachgerecht entsorgtem Müll werden ferner Schadstoffe frei, die zu Krebs, Atemwegserkrankungen, Nervenkrankheiten und Geburtsdefekten führen können.

Hormonell aktive Substanzen

Hormonell aktive Substanzen, wie sie u. a. in vielen Weichmachern stecken, bringen die Hormonbalance des Körpers ins Ungleichgewicht. Die Folge können Unfruchtbarkeit, verfrühte Pubertät, Brustkrebs, Fettleibigkeit, Allergien und Diabetes sein. Im getesteten Blut von schwangeren Frauen (USA) wurden durchschnittlich 56 Industriechemikalien identifiziert, welche Teil des Herstellungsprozesses für Kunststoffe sind und/oder sich im Endprodukt befinden. Dabei sind Frauen stärker betroffen als Männer. Aufgrund des höheren Körperfettanteils des weiblichen Körpers können sich fettlösliche Chemikalien anreichern und Zyklus, Pubertät sowie Menopause von Frauen beeinflussen. Zudem kommen Frauen im Laufe ihres Menstruationszyklus häufig zusätzlich mit Hygieneprodukten in Berührung, die Kunststoffpartikel enthalten (z. B. Tampons, Binden).