Die Entwicklung neuer Drucktechnologien und des Baumwollhandels führte im England des 15. Jahrhunderts erstmals zu einer so genannten Konsumgesellschaft. Also einer Gesellschaft, in der Menschen nicht nur das kaufen, was zwingend zum Überleben wichtig ist, sondern auch Dinge darüber hinaus.
Im 18. Jahrhundert wurde auf Wochenmärkten um das gehandelt, was die Bevölkerung nicht selbst herstellen konnte. Luxusgüter waren dem Adel vorbehalten. Mit der Zeit stieg die Kaufkraft des Bürgertums und führte dazu, dass neben Bedarfsgütern auch nicht lebensnotwendige Wünsche erfüllt werden konnten. Konsum wurde zum Mittel der Status- und Identitätsdarstellung. Die industrielle Revolution und die damit verbundenen Arbeitsplätze und Einkommen zogen eine erhöhte Massenverbrauchsgüternachfrage nach sich. Modejournale gestalteten sich als erfolgreichstes Kommunikationsmittel und steigerten das Konsumbedürfnis der Bevölkerung.
Mit dem Einzug der Litfaßsäule in der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde Werbung im öffentlichen Raum platziert, um den Konsum gezielt zu erhöhen. Die Industrialisierung ermöglichte komplexe Produktions-, Transport- und Informationsnetzwerke. In der Folge entstanden mehr Kaufhäuser und Produkte hatten immer öfter feste Preise.
Im 20. und 21. Jahrhundert erlebte Deutschland ein Wirtschaftswunder, welches seine Anfänge im Wiederaufbau des Landes nach dem Zweiten Weltkrieg hatte. In der Folge wurden Luxusgüter zur Massenware.
Die Globalisierung führte zu Transportströmen, die internationale Güter weltweit verfügbar machten. Es kam zu einem weiteren Anstieg des Konsums. So vermehrte sich die Zahl der Produkte exponentiell: Heute besitzt der durchschnittliche Haushalt etwa 10.000 Produkte, um 1900 waren es noch etwa 400.