3. Beteiligungsprozesse

Für eine erfolgreiche Planung und Umsetzung von Klimaschutz- und Klimaanpassungsprojekten spielt der Beteiligungsprozess von betroffenen und/oder interessierten Akteuren sowie der Bevölkerung eine zentrale Rolle. Denn Küstenschutzmaßnahmen wirken sich oftmals kurz- oder langfristig auf ihren Lebens-, Kultur und Wirtschaftsraum aus.

Um einen effizienten Beteiligungsprozess zu organisieren, müssen vorab die Akteursgruppen identifiziert, ihre Relevanz eingeschätzt und Beteiligungsformen abgestimmt werden. Häufige Akteursgruppen sind neben politischen Akteuren, Netzwerke, Vereine, Stakeholder, kommunales Gewerbe, Handel und Industrie, Landwirtschaft sowie Forschungs- und Bildungseinrichtungen. Es ist wichtig, die Akteursgruppen von Anfang an in den Planungsprozess mit einzubeziehen, um Transparenz und Akzeptanz zu fördern1. Dabei kann es zu Verzögerungen kommen, welche im Endeffekt jedoch durch eine höhere Identifikation mit dem Projekt ausgeglichen werden2.

Zielführende Mittel zur Inklusion der Beteiligten sind Befragungen zur Stimmungs- bzw.  Akzeptanzlage, während und auch abschließend zum Projekt. Weitere Informations-, Beteiligungs- und Kooperationsinstrumente sind zum Beispiel das Anbieten von Informationsveranstaltungen wie Workshops, Begehungen und Werkstätten oder eine Förderung zur Bildung von Arbeitsgruppen, Beiräten und Ausschüssen. Das Einberufen von Runden Tischen und Akteursnetzwerken, um einen kooperativen Austausch und eine Beteiligung bei der Entwicklung von Plänen, Konzepten und Programmen zu ermöglichen, sind ebenfalls relevante Instrumente. Dies führt langfristig zu höherer Akzeptanz und begünstigt das Vermeiden von langwierigeren Verzögerungen oder Verhinderungen durch beispielsweise Bürgerbegehren und Volksentscheide3.

Literaturhinweise

  1. Stybel & Söllner (2020): Anpassung braucht Mitwirkung. In: EUCC – Die Küsten Union Deutschland e.V. (Hrsg.), Meer & Küste – Deutsche Ostsee, V. 8, S. 26-27. Hier lesen.
  2. Hansel, Link, Krüger & Hübner (2017): Akteure im kommunalen Klimaschutz erfolgreich beteiligen – Von den Masterplan-Kommunen lernen. Berlin: Service- und Kompetenzzentrum: Kommunikation für Klimaschutz beim Deutschen Institut für Urbanistik gGmbH (Difu). Hier lesen.
  3. Fröhlich, Knieling & Kraft (2014): Informeller Klimawandel – Governance Instrumente der Information, Beteiligung und Kooperation zur Anpassung an den Klimawandel. In: Neopolis working papers. Urban and regional studies, Vol.15. Hamburg: HafenCity Universität Hamburg. Hier lesen.