Müllkippe Meer

Angesichts der Ausdehnung des Weltozeans war es lange Zeit unvorstellbar, dass der Mensch den blauen Planeten nennenswert beeinflussen könnte. 70,7 % der 510 Mio. km2 Erdoberfläche sind von Wasser bedeckt. Und obwohl die aktuell rund 7,9 Mrd. Menschen in erster Linie Bewohner der Landfläche sind, ist ihr Einfluss auf die aquatischen Ökosysteme immens.

Allerdings findet die Beeinträchtigung der Meere meist über lange Zeiträume hinweg oder an Orten statt, die außerhalb des menschlichen Blickfeldes liegen und nur mithilfe aufwendiger Messungen sichtbar gemacht werden können.

Dieser Umstand mindert aber nicht die weitreichenden Konsequenzen, die sie für Mensch und Umwelt nach sich ziehen. Erschwerend kommt hinzu, dass die aquatischen Ökosysteme in Beziehung zueinanderstehen und die Beeinträchtigung eines (Teil-) Ökosystems auch das Gleichgewicht eines anderen (Teil-) Ökosystems stören kann. Die Ursachen für die Schädigungen liegen u. a. in der Übernutzung der Ökosysteme, einem überhöhten Nährstoffeintrag, der Einleitung von ungeklärten Abwässern und der zunehmenden Verschmutzung der Gewässer mit Kunststoffen und anderen Müllsorten. Insbesondere die Meere sind in den letzten Jahrzehnten zu einem Auffangbecken für Vieles geworden, was wir an Gütern produzieren, konsumieren und schließlich entsorgen.

„‘Abfälle im Meer’ sind alle langlebigen, gefertigten oder verarbeiteten beständigen Materialien, die durch Wegwerfen oder als herrenloses Gut in die Meeresumwelt gelangen. Das schließt den Transport dieser Materialien in die Meere über Flüsse, Einleitungen und Winde mit ein.“

Umweltbundesamt, 2010: S. 1