Mögliche Anpassungsmaßnahmen

Im Hinblick auf einen steigenden Meeresspiegel und vermehrte Sturmfluten werden Anpassungsmaßnahmen an der deutschen Ostseeküste insbesondere im Küstenschutz notwendig sein. Diese zum Teil stranderhaltenden Maßnahmen liegen außerhalb des Entscheidungsbereiches der Tourismusmanager, sind aber für den Tourismus von großer Bedeutung. Sandaufschüttungen beispielsweise gewährleisten nicht nur den Erhalt der Küstenlinie, sondern auch gleichbleibend breite Strände für die Touristen. Küstenschutzbauwerke schützen das Hinterland vor Überschwemmungen

Auch die Notfallkommunikation fällt nicht in den direkten Aufgabenbereich des Tourismusmanagements. Dennoch sollten touristische Destinationen in der Lage sein, Vorkommnisse wie z.B. Extremwetterereignisse, einheitlich an ihre Gäste zu kommunizieren. Ein Leitfaden zum Ablauf der Notfallkommunikation und der Zuständigkeiten sollte daher in den betroffenen Gemeinden vorhanden sein.

Neben Notfallkommunikation und baulichen Anpassungen sind im Bereich des Strandmanagements auch leichter umsetzbare Maßnahmen denkbar, wie beispielsweise das Bereitstellen von Trinkwasserspendern oder Sonnen- sowie Regenschutz, die seitens der Touristiker umgesetzt werden können.

Um die breite Öffentlichkeit für das Thema Klimawandel zu sensibilisieren und Akzeptanz für Klimawandelauswirkungen und -Anpassungsmaßnahmen in touristischen Destinationen zu schaffen, sind zudem Kommunikationsmaßnahmen von zunehmender Bedeutung. Ansprechend aufbereitet können diese zusätzliche touristische Attraktionen schaffen (z.B. Erlebnis- oder Lehrpfad, Naturführungen, Veranstaltungen).

Sinnvoll sind vor allem Maßnahmen, die auch ohne Eintreten der erwarteten Klimaveränderungen von Nutzen sind, indem sie z.B. die Nachhaltigkeit einer Region fördern. Nachhaltigkeitslabel bieten ein gutes Grundgerüst für touristische Destinationen, um sich an den Kriterien der Nachhaltigkeit zu orientieren und weiterzuentwickeln und so den zukünftigen Herausforderungen zu begegnen. Label, wie z.B. QualityCoast, beziehen neben Natur-, Umwelt-, Business- und Gemeinschaftsaspekten auch den Klimaschutz sowie die Klimawandelanpassung mit ein und bieten zudem Vorteile in der Vermarktung der Destination.

Beispiel eines Nachhaltigkeitslabels – QualityCoast

QualityCoast ist das größte internationale Zertifizierungsprogramm für nachhaltige Tourismusdestinationen. Mit dem QualityCoast Programm will die „Coastal & Marine Union“ ein weltweites Netzwerk von Küstengemeinden schaffen, die ähnliche Wertstellungen zur nachhaltigen Entwicklung, zu Natur und biologischer Vielfalt, zum kulturellen Erbe und Identität sowie zur sozialen Verantwortung haben, bei gleichzeitiger Beibehaltung hoher Qualitätsstandards im Tourismus. Hierunter fällt auch Klimaschutz und Klimawandelanpassung.

Mehr Informationen zum Label.

Wegweiser durch den Labeldschungel.

Weitere Beispiele für Anpassungsmaßnahmen im Küstentourismus:

  • Mobilität: Ausbau von Radwegen und öffentlichen Verkehrsmitteln; Angebot von E-Bikes
  • Schaffen alternativer Freizeitbeschäftigungen bei Starkregen oder Hitze
  • verbessertes Krisenmanagement bei Extremwetterereignissen
  • Schutz und Ausbau der touristischen Infrastruktur (z.B. Parkplätze, Dusch- und Sanitäreinrichtungen am Strand)