Klimawandelauswirkungen an der deutschen Ostseeküste

Deutschland befindet sich im Übergangsbereich zwischen dem maritimen Klima Westeuropas und dem kontinentalen Klima Osteuropas in der warm-gemäßigten Klimazone der mittleren Breiten. An der deutschen Ostseeküste kommt es durch die Nähe zum Meer zu relativ milden Wintern und mäßig warmen Sommern.

In Norddeutschland sind Auswirkungen des Klimawandels bereits jetzt sichtbar: In den letzten 100 Jahren ist der Meeresspiegel an der deutschen Ostseeküste um etwa 14 cm gestiegen. Dabei stieg der Meeresspiegel im Schnitt um etwa 1,4-2,0 mm pro Jahr an. Außerdem hat sich die Temperatur der südlichen Ostseeküste im vergangenen Jahrhundert um 0,7 °C erwärmt. Dadurch kam es an der deutschen Ostseeküste zu rund zehn zusätzlichen Sommertagen (Temperaturen über 25 °C) und zu rund 20 Frosttagen weniger. Auch erhöhte Niederschlagsmengen und starken Sturmfluten waren bereits zu verzeichnen und führten u.a. zu mäßigen Überschwemmungen, Steilküstenabbrüchen und Beschädigung der Infrastruktur.

Foto 3: Sturmflut am Warnemünder Strand

Das Norddeutsche Klimabüro prognostiziert bis zum Jahr 2100 für die deutsche Ostseeküste folgende Veränderungen:

  • Erhöhung der Lufttemperatur um 2,1 bis 4,8 °C
  • Erhöhung der Wassertemperatur um ca. 2 °C
  • Niederschlagsveränderungen
  • Reduktion der Frosttage
  • Zunahme der Wintersturmgeschwindigkeit um bis zu 14 %
  • Anstieg des Nährstoffgehaltes und des Salzgehaltes der Ostsee
  • Verschiebung der Artenzusammensetzung
  • Anstieg des Meeresspiegels um 20 bis 80 cm