Chancen & Risiken

Die Entwicklung einer nationalen wie globalen grüner Wasserstoffwirtschaft ist ein Beitrag zur Ausgestaltung der nachhaltigen Entwicklung und dem erfolgreichen Verwirklichen einzelner Ziele und Unterziele der Agenda 2030. Insbesondere für die in der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie formulierten sogenannten Transformationsbereiche „Klimaschutz und Energiewende“ sowie „Nachhaltiges Bauen und Verkehrswende“ kann die grüne Wasserstofftechnologie positive Effekte erzielen. Als großer Hoffnungsträger im Wettlauf um das schnellstmögliche Reduzieren von Treibhausgasen wird allerdings zuweilen außer Acht gelassen, dass für die Erzeugung große Mengen an Strom benötigt werden und grüner Wasserstoff über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg betrachtet nicht emissionsfrei ist.

„Wie sich Wasserstoff und PtX-Folgeprodukte über ihren gesamten Lebenszyklus auf die Umwelt auswirken, wurde bisher am häufigsten mit Blick auf die Treibhausgasbilanz analysiert (IEA Hydrogen 2018; KOJ et al. 2019). Andere Umweltaspekte, wie beispielsweise Folgen für Böden, Gewässer und die Biodiversität, sind weniger gut untersucht.“ (SRU, 2021, S. 26) Dies zieht einen entsprechenden Forschungsbedarf nach sich, der parallel zur technologischen (Weiter-) Entwicklung von Wasserstoff und seinen Folgeprodukten intensiv verfolgt werden muss. Klar ist aber, dass selbst mit aus erneuerbaren Energien hergestelltem Wasserstoff Umweltfolgen für Rohstoffe, Flächen und Wasser einhergehen (vgl. SRU, 2021). Daraus können wiederum sozio-ökonomische Folgen resultieren, die den Transformationsbereich „Menschliches Wohlbefinden und Fähigkeiten, soziale Gerechtigkeit“ beeinträchtigen oder erschweren können.

Im Folgenden werden ausgewählte Wirkungsdimensionen von grünem Wasserstoff in den Blick genommen und damit einhergehende Chancen und Risiken kurz skizziert. Dabei wird auf vier wesentliche Aspekte in der Wertschöpfungskette von grünem Wasserstoff fokussiert: Erzeugung – Transport und Infrastruktur – Nutzung – Sicherheit, Akzeptanz und Rückbau.