Am 25. September 2015 unterzeichneten alle Staats- und Regierungschefs der 193 Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen den Weltzukunftsvertrag „Transformation unserer Welt: Die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung“ (Resolution 70/1 der UN-Generalversammlung). Am 1. Januar 2016 trat die Agenda 2030 mit einer Laufzeit von 15 Jahren in Kraft und löste die bis dahin bestehenden Millenniumsentwicklungsziele (MDGs) ab.(Historie)
Herzstück der Agenda 2030 sind die sogenannten 17 Sustainable Development Goals (SDGs) zur Herstellung, Verbesserung und zum Erhalt des Wohlstandes innerhalb der planetaren Grenzen für alle derzeitigen und zukünftigen Generationen. Während die MDGs vor allem für Entwicklungsländer galten und nur auf die soziale Entwicklungsdimension fokussierten, umfasst die Agenda 2030 gleichwertig die ökologische, ökonomische und soziale Entwicklung(Definition) und setzt sich zum Ziel, sowohl die bisherigen als auch zukünftige Missstände systematisch unter Beteiligung aller Länder abzuschaffen.
„Viele Probleme unserer Gesellschaft wie globale Umweltprobleme, soziale Ungleichverteilung oder die Verknappung der Rohstoffe sind strukturelle Probleme. Sie zeichnen sich unter anderem durch hohe Komplexität, Unsicherheiten und Unstrukturiertheit aus, betreffen diverse Interessensgruppen und sind daher schwer in den Griff zu bekommen. Solche persistenten Probleme sind stark in unseren gesellschaftlichen Strukturen und Institutionen verwurzelt und mit unseren gesellschaftlichen Prozessen verwoben, sodass sie nicht isoliert gelöst werden können.“ (BOHUNOVSKY & JÄGER, 2008, S. 35)
Daher nimmt die Agenda 2030 insbesondere die besser entwickelten Staaten in die Pflicht, ihre Politiken im übergeordneten Kontext zu überprüfen (z. B. im Hinblick auf Wirtschaftsformen sowie Produktions- und Konsummuster) und wenn erforderlich anzupassen sowie Schwellen- und Entwicklungsländer bei der Verwirklichung der Ziele materiell und ideell zu unterstützen (Leitprinzip „Leave no one behind“). Dies spiegelt sich sowohl in den vorangestellten handlungsleitenden Prinzipien Mensch, Planet, Wohlstand, Frieden und Partnerschaft (engl.: People, Planet, Prosperity, Peace, Partnership = „5 Ps“) als auch in den vielfältigen Themen der SDGs wider, die von Armutsbekämpfung, Menschenrechten und Geschlechtergerechtigkeit über Klimaschutz und Energiewende bis hin zur Berücksichtigung planetarer Grenzen reichen.